Tagung, 07.11.-10.11.2018, Universität Bern

Sehr geehrte Damen und Herren
Liebe Kolleginnen und Kollegen

Der Schweizerische Rat der Religionen gemeinsam mit der Theologischen Fakultät der Universität Bern organisiert vom 7.-10. November 2018 eine wissenschaftliche Tagung zum Thema: «Die neue Religionslandschaft als Ursache heutiger religionspolitischer Herausforderungen für Schweizer Kantone».

Sie sind alle herzlich zur Teilnahme eingeladen.

Flyer

Mit freundlichen Grüssen
Dr. Abel Manoukian
Generalsekretär des SCR


 

Tagung, 16. November 2017, Bern

WENN MEINE WAHRHEIT
NICHT DEINE WAHRHEIT IST
WAHRHEITSANSPRUCH UND PLURALITÄT
DER RELIGIONEN IN DER SCHWEIZ


Die religiöse Landschaft der Schweiz hat sich den letzten Jahrzehnten verändert, sie ist vielfältig geworden. Wie können Menschen miteinander leben, die ganz unterschiedliche Dinge für wahr und richtig halten? Diese Frage beschäftigt viele Menschen in der Schweiz. Ausserdem besteht im internationalen Kontext zurzeit die Gefahr, dass Religion zur Begründung von Machtansprüchen und zur Legitimation von Gewalt und Krieg missbraucht wird.

Flyer

Vor diesem Hintergrund wurde am 15. Mai 2006 der Schweizerische Rat der Religionen (SCR) gegründet. Dieser setzt sich aus den leitenden Persönlichkeiten der drei christlichen Landeskirchen, der jüdischen Gemeinschaft, der christlich-orthodoxen Metropolie und islamischer Organisationen zusammen, die von ihren jeweiligen Leitungsgremien mandatiert wurden.

Einen Beitrag zum Erhalt des religiösen Friedens in der Schweiz zu leisten, Verständigung und Vertrauensbildung zwischen den Verantwortlichen der Religionsgemeinschaften zu fördern, mehr miteinander statt übereinander zu reden, sind einige der Ziele dieser Dialogplattform. Der SCR soll auch Ansprechpartner für die Bundesbehörden sein.


 

Rat der Religionen zum 10-jährigen Jubiläum

Im Sonderzug durch die Schweiz – unterwegs für den religiösen Frieden

Im Frühling 2016 wird der Rat der Religionen 10 Jahre alt. Der Rat setzt sich aus den leitenden Persönlichkeiten der drei christlichen Landeskirchen, der jüdischen Gemeinschaft, der christlich-orthodoxen Gemeinde und islamischer Organisationen zusammen. Die Dialogplattform unterstützt die Verständigung zwischen den Religionsgemeinschaften, fördert den religiösen Frieden in der Schweiz und ist Ansprechpartner für die Bundesbehörden und den Bundesrat. Gerade in unserer heutigen Zeit kann die Bedeutung des Rates der Religionen nicht genügend herausgestrichen werden. Darum werden wir unser 10-jähriges Jubiläum entsprechend feiern und eine starke Botschaft für das friedliche Miteinander aussenden. Unser Konzept „Unterwegs für den religiösen Frieden“ ist weit fortgeschritten und geht nun in die Umsetzung.
Konkret wird am Sonntag, 22. Mai 2016, ein Sonderzug in der Schweiz unterwegs sein, der über mehrere Zwischenstationen von St. Gallen nach Genf fährt. In den SBB-Salonwagen treffen die Zugreisenden auf spannende Schweizer Persönlichkeiten mit einem christlichen, jüdischen oder muslimischen Hintergrund. Darunter sind berühmte Schriftstellerinnen und Sportler, nationale Politiker und Unternehmergrössen, berühmte Modemacherinnen und Schauspieler. Das Publikum steigt jeweils zu, die Medien werden uns begleiten. Unser Sonderzug ist einerseits Begegnungsort als auch Bühne. Geplant sind spontane Gespräche in den Zugsabteilen sowie kurze Auftritte von verschiedenen Prominenten. Daraus ergibt sich ein spannendes Programm, das sich völlig frei mit dem Thema des Glaubens auseinandersetzt.


 

Aktuell

Gemeinsame Erklärung des Schweizerischen Rates der Religionen zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag

Gemeinsame Erklärung des Schweizerischen Rates der Religionen zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag

Der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag ist für uns als Vertreterinnen und Vertreter der muslimischen, jüdischen und christlichen Gemeinschaften in der Schweiz eine wichtige Gelegenheit, innezuhalten und über unsere gemeinsame Verantwortung und die uns geschenkten Chancen nachzudenken. 

Wir haben in der Schweiz viel Grund zur Dankbarkeit. Die Schweiz ist ein Land des Friedens, politisch neutral und seit vielen Jahren von Kriegen verschont. Wir haben einen der höchsten Lebensstandards der Welt, eine ausgezeichnete Gesundheitsversorgung, ein integratives und zukunftsfähiges Bildungssystem und ein starkes Netz, das Kinder und RentnerInnen, Kranke und Bedürftige auffängt und trägt. Unsere demokratischen Verfahren der direkten Mitbestimmung, die kulturelle Vielfalt und die hohe Toleranz zwischen und gegenüber unterschiedlichen Kulturen, Religionen und Lebensformen stützen den sozialen und religiösen Frieden in unserem Land. Die Kombination von hoher Lebens­qualität, politischer Stabilität, wirtschaftlicher Prosperität und kultureller Vielfalt schafft ein Umfeld, in dem sich Menschen entfalten können. In der Schweiz zu leben ist ein Geschenk.

Aber es ist mehr als ein Geschenk. Demokratie, Religionsfrieden und eine liberale, tolerante Kultur sind nicht vom Himmel gefallen. Sie sind Zwischenresultate langer, schmerzhafter und manchmal blutiger Lernprozesse. Demokratie, Menschenrechte und Freiheit sind weltweit durch politisch instrumentalisierte gruppenbezogene Menschen­feindlichkeit bedroht. Wer diese Errungenschaften bewahren will, darf sie nicht für selbstverständlich nehmen, sondern muss gegen Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus, Islamophobie, Kirchenfeindlichkeit, Rassismus und Nationalismus kämpfen. Wo unsere Religionsgemeinschaf­ten solchen Haltungen und Ideologien Vorschub leisten oder sich dafür instrumenta­lisieren lassen, machen wir uns als Glaubensgemeinschaften schuldig. Unser Glaube gibt uns nicht nur spirituelle Orientierung, sondern nimmt uns auch in die Verantwortung für unsere Nächsten, besonders für die, die uns noch fremd sind.

Im Geist der Dankbarkeit und des daraus motivierten Engagements wollen wir als Vertreterinnen und Vertreter der jüdischen, christlichen und muslimischen Gemein­schaften und Kirchen in der Schweiz unseren Beitrag zu einer friedlichen und gerechten Gesellschaft leisten. Möge dieser Tag uns alle inspirieren, uns für den Frieden und das Wohlergehen aller Menschen einzusetzen. Wir laden unsere Kirchen und Glaubens­gemeinschaften sowie alle Menschen guten Willens ein, mit uns die nachfolgenden Worte als Grundlage für ihre jeweiligen Gebete zu verwenden:

Gott, der du uns alle liebst,

wir kommen zusammen, aus verschiedenen Religionen, aber in unseren Wünschen und Hoffnungen vereint. Wir danken dir für die vielen Privilegien, die wir hier in der Schweiz geniessen dürfen: Frieden, Wohlstand und die Freiheit, unseren Glauben zu leben.

Wir wissen, dass wir unserer Verantwortung gegenüber deinen Geschöpfen und deinen Werten noch nicht gerecht werden. Manchmal vergessen wir, wie gut es uns geht, und übersehen jene, die unsere Hilfe brauchen. Wir bereuen unsere Fehler und bitten dich um Vergebung und die Kraft, es besser zu machen.

Lass uns gemeinsam allem entgegentreten, was menschenverachtend ist. Gib uns den Mut, unsere Stimme zu erheben gegen Hass, Rassismus und Unrecht. Mach uns zu einem Werkzeug deines Friedens, lass uns deine Liebe und Güte widerspiegeln.

Danke, dass du uns hörst und uns auf diesem Weg begleitest.

Die Unterzeichnenden

Mgr. DDr. Felix Gmür, Präsident Schweizer Bischofskonferenz SBK

Önder Günes, Präsident der Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz FIDS

Pfrn. Rita Famos, Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS

Ralph Friedländer, Präsident Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund SIG

Bischof electus Frank Bangerter, Bischof Christkatholische Kirche Schweiz CKS

Dr. Farhad Afshar, Präsident Koordination Islamischer Organisationen Schweiz KIOS

Metropolit Maximos der Schweiz, Metropolit der Schweiz (Ökumenisches Patriarchat)

Pfr. Jean-Luc Ziehli, Präsident der SEA-RES und Freikirchen.ch