Der Schweizerische Rat der Religionen, die Dialogplattform der grossen Religionsgemeinschaften, hat heute sein 10-jähriges Jubiläum gefeiert. Rund 300 geladene Gäste sind in einem Extrazug durch die Schweiz gefahren und haben mit Prominenten über die Bedeutung des Glaubens gesprochen. Das Jubiläum fällt in eine Zeit, da religiös motivierte Gewalt und Intoleranz den interreligiösen Dialog noch bedeutsamer machen.
Der Extrazug war über mehrere Zwischenstationen von der Bischofsstadt St. Gallen in die Calvinstadt Genf unterwegs. In den SBB-Salonwagen trafen die Zugreisenden auf spannende Schweizer Persönlichkeiten mit einem christlichen, jüdischen oder muslimischen Hintergrund. Der Extrazug war sowohl Begegnungsort als auch Bühne. Neben musikalischen Einlagen gab es Lesungen und Gesprächsrunden der Religion. Mit dabei waren unter anderem der Filmemacher Rolf Lyssy, die amtierende Miss Schweiz Lauriane Sallin, die Präsidentin der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus, Martine Brunschwig Graf, Renato Kaiser, der Slam Poetry Schweizermeister von 2012, der Schriftsteller Lukas Hartmann und CVP-Parteipräsident Gerhard Pfister.
Künftig noch mehr Präsenz im öffentlichen Diskurs
Für den Ratsvorsitzenden Gottfried Locher, Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds, wiederspiegelt der gemeinsame Anlass der Religionsvertreter das gute Miteinander: „Verglichen mit anderen Ländern dürfen wir stolz sagen, dass wir hier in der Schweiz den religiösen Frieden leben.“ Gemäss dem Vorsitzenden Gottfried Locher wird der Rat künftig noch rascher zu aktuellen Themen Stellung beziehen und nach konstruktiven Lösungen suchen: „Die Religionsgemeinschaften können hier ihren Beitrag zur nationalen Kohäsion leisten. Wir wollen als Rat noch verstärkt in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Dafür werden wir uns konstruktiv in aktuelle Diskussionen einbringen“.
Der Rat hat in den ersten Jahren eine Vertrauens- und Aufbauarbeit geleistet. In letzter Zeit hat sich denn der Rat immer wieder zu gesellschaftspolitischen Fragen vernehmen lassen, auch zu aktuellen Ereignissen wie etwa den Anschlägen in Brüssel oder Paris. „Wir haben mehrmals öffentlich die grausamen Angriffe auf menschliches Leben verurteilt. Unser Sprache ist da sehr deutlich: kein Glaube erlaubt das Töten von Unschuldigen“, so der Ratsvorsitzende Gottfried Locher.
Ansprechpartner für Bundesbehörden und Bundesrat
Der Rat setzt sich aus den leitenden Persönlichkeiten der drei christlichen Landeskirchen, der jüdischen Gemeinschaft, der christlich-orthodoxen Gemeinde und islamischer Organisationen zusammen. Die Dialogplattform unterstützt die Verständigung zwischen den Religionsgemeinschaften, fördert den religiösen Frieden in der Schweiz und ist Ansprechpartner für die Bundesbehörden und den Bundesrat.
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